Publiziert in Basler Zeitung 17. Juli 2015
Klimaberater des Bundesrates fordern, dass man die CO2-Emissionen bis 2050 nicht nur um 80% sondern sogar um ganze 95% senken müsste und meinen nur so sei eine Klimaerwärmung von weniger als 2 Grad bis Ende des Jahrhunderts überhaupt noch möglich. Solchen Blödsinn höherer Potenz muss man sich einmal zu Gemüte führen.
Zunächst mal die Fakten. Erstens: Der weltweit zunehmende Verbrauch von Kohle, Öl und Gas ist besorgniserregend. Die immer noch stark wachsende Weltbevölkerung ist abhängig von diesen Ressourcen. Sie könnte ohne den Gebrauch fossiler Energie nicht einmal ihre Lebensmittelversorgung aufrecht erhalten.
Zweitens: Das Klima erwärmt sich seit dem vorletzten Jahrhundert. Am stärksten zwischen 1900 und 1940 als die globalen CO2-Emissionen fünf mal geringer waren und die Weltbevölkerung ein Drittel betrug. Und jetzt macht der Klimawandel bei den viel höheren und rasant steigenden CO2-Emissionen seit 18 Jahren Pause. Der Glaube, dass das Klima mit dem CO2- Ausstoss direkt steuerbar sei, existiert nur in den Köpfen von Klima-Modellierern, nicht Klima-Beobachtern.
Drittens: Die Schweiz hat den tiefsten CO2 pro Kopf Ausstoss aller industrialisierten Staaten. Die Emissionen mit subventionierter Wind- und Solartechnologie noch weiter zu verringern funktioniert nicht, wie uns Deutschland mit seinen doppelt so hohen Emissionen bildhaft demonstriert.
Viertens: Fünf Tonnen CO2 verursacht eine Person in der Schweiz jährlich. 5% gestehen uns die Klimasektierer noch zu. Das entspricht ziemlich genau der Grössenordnung was ein Mensch pro Jahr über die Atmung ausstösst. Andere Entgasungen nicht eingerechnet.
Fünftens: Wenn wir die 45 Millionen Tonnen, welche wir jährlich produzieren, statt auf 9 neu auf 2 Millionen Tonnen reduzieren, wären ganze 7 Millionen Tonnen gespart. China darf laut den Klimazielen seinen Ausstoss von 8000 Millionen Tonnen bis 2030 noch jedes Jahr um mindestens weitere 100 Millionen Tonnen erhöhen. Man rechne.
Sechstens: Woher kommt eigentlich die Vorstellung, dass die Temperaturen der vorindustriellen Zeit ideal gewesen sein sollen? Dem Planeten und seiner Natur ging es sowohl in Kalt- und Warmzeiten immer prächtig. Nur der Menschheit ging es in Warmzeiten besser als in Kaltzeiten. Die ersten grossen Kulturen entstanden vor 5’000 Jahren als es wärmer war als heute. Seuchen und Hungersnöte begleiteten die Kälteperioden des 14. und des 17. Jahrhunderts.
Die absurde Fokussierung auf das CO2 blendet alle anderen Umweltprobleme, die eine wachsende Weltbevölkerung mit stetig wachsenden Ansprüchen verursacht, völlig aus. Sie verhindert die pragmatische Lösungsfindung. Leider wird sich dieses dumme CO2 Sperrfeuer bis zum Klimagipfel im Dezember in Paris noch erhöhen. Gescheiter werden die Forderungen deshalb kaum.
Und die Option, die den Verzehr an fossilen Brennstoffen vermutlich echt verringern könnte, die Entwicklung moderner Kernkrafttechnologie, darf man schon gar nicht diskutieren. Wind und Sonne sollen den kommenden zehn Milliarden Menschen reichen.
Aufruf zur Selbstkasteiung gegen den Weltuntergang war noch nie wirklich hilfreich. Dem Bundesrat wären besonnene und konstruktive Berater mehr zu gönnen als ein Haufen abgehobener Apokalyptiker.