oder was Doris Leuthard, Anton Gunzinger, Leonardo di Caprio, Al Gore und Ban Ki-Moon  verbindet.

Bei der Energiebeschaffung hat ein Paradigmenwechsel vom Primat der Ökonomie zum Primat der Nachhaltigkeit stattgefunden. Dieser Paradigmenwechsel ist ein ideologischer. Er findet ausschliesslich in gesättigten Gesellschaften statt. In aufstrebenden Ländern, in welchen eine stabile Stromversorgung noch kein Selbstverständnis ist, oder das Tanken an der Zapfsäule budgetiert werden muss, löst der Begriff Nachhaltigkeit nur Kopfschütteln aus. Und das betrifft doch rund 80% der Weltbevölkerung. CO2 ist dort das geringste Problem. Wenn schon ist es die Luftverschmutzung durch Russ und Schwefel, aber sicher nicht CO2.  

Mit dem Paradigmenwechsel sind ökonomische Aspekte in den Hintergrund gerückt. Deshalb stört es die Energiewendebefürworter nicht, dass Energie teurer wird, im Gegenteil sie begrüssen es. Das sogenannte Gunzinger Phänomen. Dass Benzin zehn Franken kosten soll stört Doris Leuthard auch nicht, denn sie fährt ja Tesla. Das Leonardo di Caprio Syndrom ist noch einigermassen nachvollziehbar: „Man kann es sich leisten grün zu sein – auch wenn man nicht auf den Privatjet verzichtet“. Auch verständlich ist das bei Leuten mit dem Al Gore Syndrom: „Viel Geld verdienen mit grünen Predigten, ebenfalls ohne auf den Privatjet zu verzichten“. Weniger nachvollziehbar ist die Motivation der Energiewender mit dem Gute Menschen Syndrom: „Wir wollen, dass es Energie für alle hat“. Nur, mit Wind und Sonne alleine wird man 9 Milliarden Menschen nie versorgen können. 7 Milliarden davon werden es sich sogar schlicht nicht leisten können. Am fragwürdigsten sind aber jene mit dem Rettet die Welt Syndrom: Wenn diese wirklich glauben, nur mit einer drastischen CO2 Reduktion Eisbären von schmelzenden Eisschollen retten zu können, müssten sie alle Atomkraftwerkbefürworter werden. Das ist sogar amtlich. So hat nicht weniger als der UN Generalsekretär Ban Ki-moon festgehalten, dass alleine Kernenergie das Potential hat die fossilen Brennstoffe in bedeutendem Umfang zu substituieren.  

Es ist schon erstaunlich welche Probleme man erfinden kann, wenn man bereits alles hat. Wenn unser Bundesrat mal was wirklich Grosses leisten will, muss er die ideologisch motivierte Energiewende  unverzüglich stoppen, um mal ohne Hektik und Subventionen zu überlegen, wie man am günstigsten, zuverlässigsten und selbstverständlich auch nachhaltig Energie gewinnt. Dann könnte man sogar mal die richtig grossen Themen angehen, wie zum Beispiel Überbevölkerung und Ressourcenverschleiss. Aber diese Probleme sind ja weit weg, ausser man hat einen Privatjet um hinzufliegen.

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AuthorMarkus Häring