publiziert in Basler Zeitung vom 4. Dezember 2015
Es wird einem in diesen Tagen nicht einfach gemacht sachlich zu bleiben. Das Trommelfeuer der Berichte über zukünftige Horrorstürme, Dürren, versinkende Inseln und Eisbären auf schmelzenden Eisschollen, hat mit dem Klimagipfel in Paris vermutlich seinen Höhepunkt erreicht. Noch selten wurde ein Thema so professionell emotionalisiert wie der Klimawandel. An sich ein Zeichen, dass es mit der Wissenschaftlichkeit nicht weit her sein kann. Bedenklich ist in der Tat, was einem als vermeintliche Fakten aufgetischt wird.
Es wird ernsthaft vorgerechnet, dass sich das Klima bis Ende des Jahrhundert um 2.6°C erwärmen wird, falls die CO2-Emissionen nur gemäss den Pariser Verpflichtungen reduziert werden sollten. Man muss dem Weltklimarat zu gut halten, dass dieser Unsinn nicht direkt aus seiner Feder kommt. Wer sich mal bemühen würde deren Berichte zu lesen, kommt zu höchst erstaunlichen Einsichten: Selbst wenn die ganze Welt ihre Emissionen in den nächsten 55 Jahren auf Null (!) runterschrauben würde, ergeben die Klimamodelle immer noch eine Erwärmung zwischen 0.9 - 2.3°C. Die Modelle zeigen eine enorme Variation, unabhängig der weiteren CO2-Emissionen.
Man kann das ganze Kesseltreiben noch auf die Spitze treiben, indem man vorrechnet wieviel CO2 jedes Land noch ausstossen darf, um das 2 Grad Ziel zu erreichen. Wie bereits die fixe Zahl zwei verrät, hat das nichts mehr mit Wissenschaft zu tun. Ein solch mechanistisches Modell wie CO2 sich in der Atomsphäre buchhalterisch aufsummieren soll und damit direkt die Erdtemperaturen steuert, ist eine Beleidigung für jeden Naturwissenschaftler der genau weiss, dass der Kohlenstoffkreislauf chaotischen Abläufen unterliegt, wie in allen natürlichen Systemen. Immer wenn irgendwo ein Ungleichgewicht entsteht, hat das eine Folge für die angrenzenden Systeme, mit welchem das wieder austariert wird. So wird die CO2-Konzentration in der Atmosphäre nicht einfach gemäss den Emissionen linear zunehmen. Der Austausch mit den Ozeanen und der Landvegetation verändert sich gleichfalls. Letzteres ist übrigens ein nachgewiesener Effekt: Die Erde ist grüner geworden. Das beweisen Satellitenbilder. Aber weil das ein positiver Effekt ist, darf man nicht darüber sprechen.
Jedermann dürfte sich bewusst sein, dass wir unseren Wohlstand auf dem Gebrauch von Erdöl und Gas, und in andern Ländern hauptsächlich mit Kohle, aufbauen. Dass wir uns so versorgen ist tatsächlich nicht nachhaltig, selbst wenn es diese Ressourcen noch lange geben wird. Da müssen wir unsere Köpfe anstrengen neue, nachhaltige Quellen zu finden. In den hochentwickelten Industriestaaten ist es dank Effizienzsteigerungen bereits gelungen, die Wirtschaftsleistung von zusätzlichem Energiebedarf zu entkoppeln. Der Wohlstand der Menschheit hat sich immer mit Erfindungen verbessert, das dürfte auch in Zukunft so sein. Erfindungen werden auch in Zukunft alle Prognosen über den Haufen werfen. Angstmacherei und staatliche Zwangsmassnahmen sind dazu höchst ungeeignet.
Empörend ist eigentlich nicht einmal der Unsinn, der da im Namen des Klimaschutzes verbreitet wird, sondern für wie dumm der denkende Bürger verkauft werden soll.