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Youtube oder Wasser?

publiziert in der Basler Zeitung vom 23. April 2019

Der Klimahype nimmt immer absurdere Formen an. Wer sich seit über dreissig Jahren ernsthaft mit Energie befasst, kann über die späte Erkenntnis, dass der Verbrauch fossiler Energie Spuren hinterlässt, nur den Kopf schütteln. CO2 in der Luft ist nur eine dieser Spuren. Es ist ein ernst zu nehmendes Problem, aber bei weitem nicht das einzige und vermutlich nicht einmal das bedrohlichste.

Der Hype hat tatsächlich etwas Infantiles: Huch, wir hinterlassen Spuren in der Umwelt! Dass sieben Milliarden Menschen mit hohen Ansprüchen einen grösseren Trampelpfad hinterlassen als früher eine Milliarde mit geringen Ansprüchen, kann man nun wirklich nicht als neuste Erkenntnis der Wissenschaft feiern.

Es ist eine ungeheure Anmassung, wenn die Greta-Anhänger meinen, sie seien die Einzigen, die sich um eine lebenswerte Zukunft sorgen, die man ihnen auch noch klauen wolle. Dass in ihren Augen nicht genügend geschieht, hat nichts mit Nachlässigkeit zu tun, sondern ganz einfach mit der Komplexität der Materie. Zunächst sollte jeder, der lauthals etwas fordert, sich selbst bewusst machen, auf was er verzichten möchte und wie er in Zukunft leben möchte. Gemäss einer aktuellen Studie der Denkfabrik «The Shift Project», ist die Informations- und Kommunikationstechnologie bereits für mehr Treibhausgasemissionen verantwortlich als der Flugverkehr. Ausgerechnet das Streamen von Filmen auf Smartphones gilt als gigantischer Energiefresser.

Die Energiefrage steht zweifellos im Fokus einer lebenswerten Zukunft, sie ist aber bei weitem nicht die einzige Herausforderung. Hier ein Beispiel eines echten Umweltproblems: In Bangladesch leben rund 160 Millionen Menschen nur wenige Meter über dem Meeresspiegel in den fruchtbaren Ebenen des Brahmaputra-Ganges-Deltas. Für Bewässerung und Trinkwasser wird mehr Grundwasser gepumpt als nachfliesst. In der Neun-Millionen-Einwohner-Stadt Dhaka, 170 Kilometer von der Küste entfernt, aber immer noch nur vier Meter über Meer, fällt der Grundwasserspiegel jährlich um zwei Meter, heute liegt er über zwanzig Meter tiefer als vor zehn Jahren. Da ist ein Klimawandel-bedingter Meeresspiegelanstieg von drei Millimetern im Jahr nicht das zentrale Problem. Weshalb das Beispiel Bangladesch? Ganz einfach, weil nahezu eine Milliarde Menschen nur knapp über dem Meeresspiegel wohnen. Deren Hauptproblem ist eine gesicherte Wasserversorgung. Das hat ein weitaus höheres Potenzial, sie zu Umweltflüchtlingen zu machen, als ein Meer, das jährlich drei Millimeter ansteigt. Wem wird hier die Zukunft geklaut?

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PostedApril 23, 2019
AuthorMarkus Häring
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